Projekte richtig gestalten
Zu Beginn eines Projekts stellt sich häufig die Frage, welcher Projektmanagementansatz „klassisch“ oder „agil“ für die Durchführung eines Projekts gewählt werden soll. Da die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts häufig von entscheidender Bedeutung ist für Innovations- und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens, ist die Frage nach dem Projektdesign von erheblicher Bedeutung. Erstmalig hat auch die IPMA in der aktuellen Version des Individual Competence Baseline (ICB 4.0) das Themenfeld „Projektdesign“ aufgenommen*).
„Projektdesign“ ist eine frühe Phase im Projektlebenszyklus. Hier geht es um Prinzipien, Methoden und Praktiken des Projektmanagements. Das Projektdesign beschreibt ein breites Spektrum von Aspekten, wie z.B. Stakeholdermanagement, Ideenauswahl, Entscheidungsfindung, Berichterstattung sowie die Beachtung kultureller Normen und Werte. Schließlich geht es im Rahmen des Projektdesigns auch um die Auswahl eines Vorgehensmodells, z.B. planorientiert oder agil, nach dem das Projekt bearbeitet werden soll,
Um die bevorzugte Vorgehensweise für ein Projekt auszuwählen ist es nötig, Kriterien festzulegen, anhand derer die Entscheidung für denjenigen Projektmanagementansatz getroffen wird, der die größte Erfolgswahrscheinlichkeit bietet. Mögliche Kriterien hierfür können sein: Komplexität des Projektgegenstands, Kritikalität bzgl. Projekterfolg, Innovationsgrad des Projekts, Klarheit bzgl. der Anforderungen, Fähigkeit bzgl. Änderungen in den Anforderungen, Teamgröße und -qualifikation, Autonomie & Verantwortung der Projektbeteiligten, Vernetzungsgrad (Anzahl der Schnittstellen, räumliche Verteilung der Teams, etc.), Erfüllungsgrad an normativen Anforderungen.
Sind die Kriterien festgelegt, lassen sich hierfür entsprechende Skalenniveaus definieren (z.B. Stufen 1-4). Je nach Ausprägung kann jedes Kriterium einem Vorgehensmodell zugeordnet werden. Auf diese Weise lässt sich eine Handlungsempfehlung hinsichtlich der Wahl eines klassischen, agilen oder hybriden Projektmanagementansatzes ableiten. Das Resultat der Bewertung entscheidet darüber, ob für das entsprechende Projekt eine planorientierte Vorgehensweise nach dem Wasserfall- oder V-Modell zu wählen ist oder ob eine agiler Projektmanagementansatz, z.B. nach Scrum oder Design Thinking, die bessere Wahl ist. Der Bewertungsprozess lässt sich auch auf Teilprojekte anwenden, um zu entscheiden, welche der Teilprojekte bevorzugt klassisch/planorientiert, welche iterativ/agil durchgeführt werden sollen.
Gerne unterstützen wir Sie dabei, ein entsprechendes Entscheidungsmodell für Ihre Bedürfnisse zu erarbeiten, um im Rahmen des Projektdesigns den geeigneten Projektmanagementansatz zu identifizieren.
Unsere Experten stehen Ihnen für einen ersten telefonischen Kontakt gerne zur Verfügung.
*) GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. (Hrsg.): Individual Competence Baseline für Projektmanagement, 1. Auflage, Nürnberg: GPM 2017, S. 106 ff.