Unter dem Stichwort „Exzellenz am Arbeitsplatz“ wurde die 5S Methode ursprünglich in der Produktion angewandt1). Mittlerweile wird die Methode jedoch für jede Art von Arbeitsplatzorganisation angewandt, um Arbeitsplätze und deren Umfeld sicher, sauber und übersichtlich zu gestalten - sei es im Büro oder in der Produktion
Die Methode beschreibt 5 Schritte, um einen sauberen, sicheren und gut organisierten Arbeitsplatz zu gestalten.
1S: Sortieren
Im ersten Schritt „Sortieren“ werden alle Arbeitsmittel, die sich am Arbeitsplatz befinden, nach Gebrauch und Menge klassifiziert. Häufig (z.B. täglich) gebrauchte Arbeitsmittel werden direkt am Arbeitsplatz gelagert. Regelmäßig gebrauchte Arbeitsgeräte (z.B. monatlich) werden in einem Schrank oder Regal eingelagert. Alle unnötigen Dinge werden markiert (“Rote Karte“), an einem markierten Sammelplatz gebracht bzw. ausgelagert und nach einer bestimmten Wartezeit einer anderen Verwendung zugeführt oder entsorgt.
2S: Systematisieren
Nun versucht man ein System zu schaffen. Notwendige Arbeitsmittel werden nach Arbeitsschritten z.B. mittels einer Schattentafel angeordnet: Jedes Arbeitsmittel bekommt seinen Platz nach dem Prinzip „Zusammen genutzt, zusammen gelagert. In der richtigen Menge und an definierter Position. Einfach zu finden und zu entnehmen“
Geräte, Messmittel und Materialien werden dort gelagert, wo sie benötigt werden. Regale, Schubladen, Container, Hilfs- und Betriebsstoffe (z.B. Chemikalien) werden eindeutig und ordnungsgemäß beschriftet. Wertstoffe werden systematisch getrennt und umweltgerecht entsorgt.
3S: Säubern
Im dritten Schritt wird der Arbeitsplatz gereinigt und es werden potentielle Verschmutzungsquellen identifiziert. Es werden Reinigungspläne erstellt und Präventivmaßnahmen eingeführt. Hierzu gehören auch die regelmäßige Pflege und Wartung der Arbeitsgeräte. Ziel ist es, den Arbeitsplatz und seine Umgebung sauber zu halten. Den Arbeitsplatz dabei einmal aus der Perspektive des Kunden zu betrachten, ist meist sehr hilfreich.
4S: Standardisieren
In diesem vierten Schritt sollen die mittels 1S-2S-3S erzielten Ergebnisse nun auch aufrechterhalten werden. Hierzu werden gemeinsam mit den Mitarbeitern des jeweiligen Arbeitsbereichs Standards und Regeln geschaffen, die von jedem Mitarbeitenden einzuhalten sind.
Folge Standards werden im Schritt 4S typischerweise eingeführt:
- 5S wird Bestandteil der Schichtübergabe
- Einsatz von Farbcodierungen zur Visualisierung (z.B. von Betriebspunkten)
- Standardisierung und Visualisierung des Arbeitsflusses
- Standardisierung der PSA, Werkbänke, Regale, etc.
- Visualisierung von Raum- und Besprechungsregeln
- Erstellen von “One Point“-Lessons und „One Page“-Standards
- “Goldene Bereiche” auszeichnen und als Referenz nutzen
- Gelerntes auf andere Arbeitsbereiche übertragen.
5S: Selbstdisziplin
Im fünften und letzten Schritt ist nun jeder persönlich aufgefordert, den mittels 5S-Systematik erreichten Zustand hinsichtlich Sauberkeit, Ordnung und Systematik zu erhalten und stetig zu verbessern. Schließlich wird die 5S-Methode durch Informationstafeln, regelmäßige Trainings mit Prüfung sowie durch 5S-Audits permanent angewandt und trainiert. So gelingt es, 5S als Arbeitsweise zu etablieren und als Teil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses weiterzuentwickeln.2)
Weiterführende Ausbildung:
- Unterstützung bei der Analyse und Neugestaltung von Einzel-Arbeitsplätzen sowie der zugehörigen Arbeitsabläufe mit Probedurchlauf und Wirksamkeitsprüfung.
- Durchführung von 5S-Audits einschließlich Ergebnisdokumentation und Auditbericht.
- Training und Coaching Ihrer 5S-Auditoren.
- Organisation Ihrer firmenspezifischen 5S-Kampagne im gesamten Unternehmen einschließlich dem Coaching von Führungskräften und Schlüsselpersonal der 5S-Kampagne.
Quellen
- The 5S's: Five Keys to a Total Quality Environment, Takashi Osada, 1991, Asian Productivity Organization
- 5S leicht gemacht: Arbeitsplätze verbessern, Fehler vermeiden, Kosten reduzieren. Wolfgang Nichtl-Pecher, 2016, prezi.com, open source