Über das Seminar
Häufig nutzen wir zur Problemlösung uns bekannte Heuristiken und Denkmuster wie, Ausschlussverfahren, Stichproben oder Trial and Error. Da entsprechende Heuristiken häufig auf kognitiven Verzerrungen oder Scheinkorrelationen basieren, ist es nicht verwunderlich, dass das Anwenden entsprechender Heuristiken - insbesondere bei der Lösung komplizierter bzw. komplexer Sachverhalte - nicht mehr ausreicht, um auf Basis einer fundierten Entscheidung zu einer nachhaltigen Problemlösung zu gelangen.
Das heutige Marktumfeld erfordert es, die Entwicklung innovativer, technologisch anspruchsvoller und kundengerechter Produkte und Services termingerecht, in kurzer Zeitspanne und mit hoher Qualität durchzuführen. Eigenschaften wie Kreativität, Wissen, Geschwindigkeit und Flexibilität bestimmen deshalb in hohem Maße den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Um im Rahmen der Produktentwicklung, beim Serienanlauf eines Produkts oder dem Roll-out einer neuen Software zügig und angemessen auf das zu lösende Probleme reagieren zu können, ist methodisches Wissen und eine systematische Vorgehensweise bzgl. Problemlösung und Entscheidungsfindung nötig, insbesondere dann, wenn Zeit und Ressourcen knapp sind.
Je nach Umfang und Schwere des betrachteten Problems werden unterschiedliche Problemlösungsmethoden eingesetzt. Die einzelnen Methoden unterscheiden sich dabei in der Anzahl der Einzelschritte (z. B. Plan-Do-Check-Act (PDCA) mit vier bzw. Define-Measure-Analyse-Improve-Control (DMAIC) mit fünf Schritten), dem Umfang und der Komplexität der angewandten Methoden und Werkzeuge (von einer einfachen Strichliste bis hin zu Data Mining-Algorithmen) und dem Bedarf an Projektmanagement-Werkzeugen wie z.B. Stakeholder- & Risikomanagement.
Die generischen Schritte, die alle Problemlösungsmethoden zeigen, sind
- das Definieren und Beschreiben des Problems mittels konsistenter Messdaten
- die Ermittlung der Grundursache(n) des Problems
- das Identifizieren, Priorisieren und Auswählen von Lösungsmöglichkeiten sowie
- das sorgfältige Implementieren der Lösung einschließlich dem Nachweis der Nachhaltigkeit.
Da im Rahmen einer Problemlösung auch Entscheidungen zu treffen sind, die meist komplexe Sachverhalte beinhalten, ist es nötig, Problemlösung und Entscheidungsfindung sinnvoll zu kombinieren. Allerdings deckt kein einzelnes Entscheidungsmodell alle denkbaren Situationen oder Szenarien ab. Vielmehr ist bei der Auswahl des passenden Entscheidungsmodells eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen, nämlich
- Zeitbeschränkungen
- Verfügbarkeit von Ressourcen
- Umstände (z. B. Notfallsituationen)
- Anzahl und Wichtigkeit der beteiligten Stakeholder
- Beteiligungsgrad von Team und Mitarbeitenden.
Das systematische Einbeziehen von Werkzeugen zur Entscheidungsfindung kann helfen, „gute“ Entscheidungen zu treffen, entweder individuell oder als Team.